Von Airlie Beach aus haben wir einen Tagesausflug auf
Daydream Island, eine der Whitsunday-Inseln, unternommen.
Das Inselchen ist winzig - bloss etwa 500x1000 m. Wir haben
uns mal einen faulen Tag mit Herumhängen gegönnt.
Allerdings war's recht windig, was für die Ostküste
Australiens derzeit ausnahmsweise der Normalzustand ist.
Die Badefreuden waren also etwas vermindert.
Der Korallenstrand (das heisst: praktisch all das weisse
Zeugs auf dem Bild sind angeschwemmte Korallenstückchen)
war aber auch mit Wind sehenswert.
Diese Viecher haben wir nicht im Meer gesichtet, sondern in
einer künstlich angelegten Lagune.
Von Airlie Beach fuhren wir weiter bis Cairns, der
zweitletzten Station unserer Reise. Die letzte wird der
Daintree-Regenwald sein.
In Cairns ist es nicht nur windig, sondern es hat am Tag,
an welchem wir ins Barrier Reef hinausgefahren sind, sowie
am Tag davor sogar geregnet! Für hiesige Verhältnisse ist
das sehr aussergewöhnlich. Die Einheimischen meinten, es
müsste eigentlich konstant 27 Grad warm und sonnig sein,
doch wenigstens würden jetzt auch beim dümmsten Gärtner die
Pflanzen wachsen wie noch nie. Übrigens scheint jetzt auch
die Gegend um Brisbane Regen zu kriegen - derzeit haben
Brenton und Joy noch immer Wasserbeschränkungsstufe 5. Das
bedeutet, dass man nur 2 Minuten lang duschen darf. Der
Garten erhält keinen Tropfen Leitungswasser.
So oder so waren wir natürlich mässig erfreut zu sehen,
dass unser Plan, ein wenig herumzuschnorcheln, nichts
wurde. So haben wir uns halt an das gehalten, was sonst auf
und um Green Island so zu sehen ist.
Die Fahrten mit dem Glasbodenboot und dem Semi-Submarine
waren etwas turbulent, und vor allem aus dem Semi-Sub war
die Sicht wegen des aufgewühlten Wassers nicht sonderlich
berauschend. Dennoch konnten wir viele verschiedene
Korallenarten und Fische bestaunen.
Speziell ist uns der Sucker Fish aufgefallen. Normalerweise
saugt er sich an anderen grösseren Fischen, Walen oder
Delfinen fest und lässt sich mitziehen. Ab und zu hat er
aber auch Freude an einem Boot. Oben auf dem Kopf hat er
eine etwa 10 cm lange Saugvorrichtung. Die Rückenflosse hat
er auf dem Bauch, und sein Unterkiefer ist grösser als sein
Oberkiefer. Eigentlich lebt das Ding immer down under.
Die nächsten zwei Bilder eignen sich auch wunderbar als
Schreibtischhintergrund...
Ebenfalls von Cairns aus haben wir die obligate
Kuranda-Tour unternommen. Mit der historischen Bahn von
1891 (die Dieselloks sind etwas neuren Datums) sind wir
hinauf ins gemütliche kleine Städtchen Kuranda gefahren und
haben dabei die sensationelle Aussicht genossen.
Nicht dass wir in der Schweiz und auf der Insel Mainau kein
Papillorama hätten, aber hier im Butterfly Sanctuary leben
ein paar sehr sehenswerte Sorten. Die grössten und
buntesten Exemplare sind immer in Bewegung, damit sie nicht
so schnell gefressen werden können. Vor allem die
königsblauen Flattermänner (Spannweite über 10 cm) sind "a
photographer's nightmare", wie wir hörten und selbst
erfahren durften.
Wer ist hier neugieriger?
Die folgenden beiden Bilder zeigen dieselbe Sorte, mal
aufgeklappt (selten) und in "Parkposition".
Diese Raupe hat ungefähr die Ausmasse einer Weisswurst.
Daraus entsteht später einer der grössten Schmetterlinge
überhaupt mit einer Spannweite von 15 bis 20 cm.
Für den Rückweg haben wir nicht die Bahn, sondern das
"Skyrail" genommen, wie die Ozzies die Seilbahn nennen. Für
uns Schweizerkäse war natürlich der Regenwald, über den man
schwebt, das Besondere, während die meisten anderen Touris
ob des Transportmittels selbst hin und weg waren oder aber
grössere Ängste ausstanden ;-)
Es war ein besonderer Anblick, einen Regenwald nun auch
einmal von oben zu bestaunen. Von unten sieht man, wie
unglaublich hoch gewisse Stämme sind, und jetzt fliegt man
mit der Seilbahn auf einmal über die höchsten Baumkronen
hinweg.
Es ist gut möglich, dass dies unser letzter Eintrag im
Reisetagebuch ist, denn wir wissen nicht, ob und wann wir
noch einmal aufs Netz kommen im Daintree Rainforest oder in
Sydney.
Also dann, bis bald zu Hause!