Lustige Vögel sind uns begegnet - mal Ibisse...
...und mal eine Spezies, die vor allem auf Mango Smoothies
steht!
Das mit den Vögeln ist so eine Sache. Davon hat's immer
Millionen um einen herum, und alle kreischen um die Wette.
Kaum erblicken die Biester eine Kamera oder ein Mikrophon,
ist fertig lustig. Langsam haben wir uns daran gewöhnt.
Auf dem Weg nach Alice Springs haben wir drei Stops
eingelegt; den ersten in Mataranka, wo warmes, extrem
klares Wasser aus dem Boden sprudelt. Wir haben uns
natürlich ein Bad in den Bitter Springs und den
berühmteren, aber auch mit Leuten besser gefüllten Thermal
Pools gegönnt.
Nach dem Bad haben wir im Stockyard Gallery Cafe
vorbeigeschaut, wo es neben viel aktueller Aboriginal-Kunst
auch die oben erwähnten Smoothies gibt - solche Mangos
findet man bei uns daheim einfach nicht!
Einen zweiten Halt haben wir in Daly Waters gemacht. Das
Kaff existiert nur wegen seines Flugfeldes, das in der
Pionierzeit und dann noch einmal im zweiten Weltkrieg rege
benutzt wurde. Ansonsten gibt's in Daly Waters eigentlich
nichts. Der Besitzer des Daly Waters Pubs hat das wohl auch
festgestellt und aus seinem Laden ein schräges
"Sammelsurium" aus allen möglichen Dingen gemacht.
Der dritte Stop galt den Devil's Marbles. Die Aboriginies
halten die Kugeln für Eier der Regenbogenschlange - warum
auch nicht? In jedem Fall sehen die Murmeln im Abendlicht
sehr spektakulär aus.
Die Dingos sind weniger an der Aussicht interessiert,
sondern eher am Abendessen der Camper.
Mit Alice Springs haben wir seit Langem wieder einmal eine
Stadt erlebt. Gut - Alice ist selbst nach schweizerischen
Massstäben eher ein kleines Städtchen, aber immerhin gibt's
dort ein Parkhaus, und das macht doch schon die halbe Stadt
aus... Die andere Hälfte machen nebst anderem die vielen
Pubs aus, von welchen wir zum Abendessen eines beehrt
haben. Im ganz im Outback-Stil gehaltenen Bojangler's
Saloon & BBQ isst man hervorragend!
In Alice haben wir uns ein paar Dinge angeschaut, die für
Australien sehr typisch sind. Da ist beispielsweise die
Royal Flying Doctor Service Base. Von Alice aus deckt sie
einen Radius von 600km ab. Wie die REGA verlangt der RFDS
kein Geld für seine Einsätze, doch bezahlt die Regierung
nur den Betrieb. Das Geld für Flugzeuge und Ausrüstung
kommt durch Spenden zusammen. Die Führung ist sehr
interessant und beeindruckend! Es sind Überbleibsel aus den
Anfängen zu sehen sowie einzelne Details wie z.B.
Medizinboxen mit durchnumerierten Behältern. Damit reicht
etwa die Anweisung über Funk, man solle zwei Mal täglich
eine Tablette Nummer 15 nehmen.
Auch für die Symptombeschreibungen gibt es praktische
Hilfsmittel...
Die School Of The Air hat in Alice ebenfalls einen
Standort. Er deckt einen noch grösseren Radius ab als der
RFDS. Die am weitesten entfernten Schüler befinden sich bei
Katherine sowie in drei angrenzenden Bundesstaaten. Zu
Beginn nutzte die Schule die gleiche Funkfrequenz wie der
RFDS, so dass Outback-Farmen für zwei Dinge bloss ein
Kurzwellenfunkgerät haben mussten. Mittlerweile erfolgt der
Unterricht nur noch in Ausnahmefällen über Funk.
Stattdessen verwenden selbst die Schüler auf den
abgelegensten Farmen einen PC! Audio und Text-Chat
funktionieren in beide Richtungen, während Video derzeit
nur vom Lehrer zu den Schülern möglich ist. Durch bessere
Satellitenverbindungen wird in Zukunft auch der Lehrer ein
Bild sehen. Die Schüler der School Of The Air schneiden im
Schnitt bei Prüfungen gleich gut ab wie die Schüler, die
"normale" Schulen besuchen.
Hier wohnen die Schüler der Klasse 2007. Beim weissen
Kleber unten in der Mitte befindet sich Alice Springs.
Das Reptile Centre schliesslich zeigt so ziemlich alle
Arten Schlangen und Echsen, die im Red Centre anzutreffen
sind. Speziell empfehlenswert ist der Vortrag, bei welchem
man viel über die einzelnen Arten erfährt, bevor man einige
Exemplare auch halten und aus der Nähe beobachten darf.
Diese Python ist erst zwei Jahre alt. Ist sie ausgewachsen,
kann sie sogar ein kleines Känguruh oder ein Rock Wallaby
verspeisen!
Das hier ist Bruce. Bruce ist ein Weibchen, doch wurde dies
erst deutlich nach der Namensgebung erkannt.
Die Zunge der Blauzungenechse hat ihre Farbe übrigens nicht
davon, dass sie nach jedem Kuss, den sie einem Besucher
verpasst, in Desinfektionsmittel getaucht würde - wir sind
ja hier nicht in den USA. Das Viech darf vielmehr so lange
herumknutschen, wie es Lust hat. Das Gefühl ist ganz
lustig.
Die Tannenzapfenechse sieht vorne und hinten fast gleich
aus. Das dient vor allem der Verwirrung von Feinden.
Attackieren sie das Hinterteil, kommt aus diesem ein Haufen
übel stinkender Kacke heraus, während der echte Kopf
gleichzeitig von der Seite her angreift, kräftig zubeisst
und nicht so schnell wieder loslässt.
Die Haut der Echsen fühlt sich wie Leder an - irgendwie
gummig und teilweise fast gleich wie die Plastikechsen, die
man bei uns kaufen kann. Die Haut der Python fühlt sich wie
ein Veloschlauch an. Wenn sie auf einem herumkriecht, fühlt
man die Bewegung der einzelnen Schuppen auf der Haut, was
sich etwas eigenartig anfühlt.
Die nächsten beiden Kerle haben wir nur hinter Glas
gesehen. Der Frilled Lizard wirft sich gerne in Pose, und
um zusätzlichen Eindruck zu schinden, kann er seinen Kragen
wie ein Pfauenrad aufstellen und dazu nervös herumrennen.
Diese Python hatte für uns keine Zeit...
Von Alice Springs fuhren wir weiter zum Kings Canyon. Die
Nacht war schon in Alice recht kalt - nicht mehr als ein
paar Grad. Wir befinden uns immerhin auf über 600m - für
Australien schon recht hoch, und die Luft ist trocken.
Zusammen mit dem kalten Wind fühlt sich das Ganze an wie
bei uns im Herbst n den Bergen. Tagsüber sind die
Temperaturen ganz angenehm.
Bei recht kühlem Wind haben wir uns Faserpelz-bewehrt auf
die Wanderung rund um den Kings Canyon gemacht. Zu Beginn
mussten wir fast die gesamte Höhe des Canyons erklimmen,
was sich aber gelohnt hat...
Ein Haufen Touristen aus einem Tourbus konnten es nicht
lassen, sich auf den Rand zu legen und den Guide mit jeder
ihrer Kameras ein Bild schiessen zu lassen. Wir trauten uns
nicht so nahe an den Abgrund ;-)
Gegen Abend sind wir dann beim Uluru eingetroffen. Hier
merkten wir besonders deutlich, dass wir nicht mehr im
gemütlichen Western Australia sind. Alles ist ein wenig
hektischer und gedrängter - besonders auf den
Sonnenuntergang hin, wenn die Horden sich in Richtung der
bezeichneten Lookouts bewegen - innerhalb des Nationalparks
gibt es kilometerweise Strassenabschnitte, auf welchen
Anhalten verboten ist. Aber was soll's - wir haben so oder
so viel Schönes gesehen und uns nicht allzusehr vom
Getümmel ablenken lassen.
Um wirklich einigermassen zu verstehen, wie gross der Uluru
ist, bietet sich der Wanderweg rundherum an. Der Base Walk
dauert etwa drei Stunden und ist nicht ganz 10km lang. Er
führt an verschiedenen heiligen Stätten vorbei, die weder
betreten noch fotografiert werden dürfen. Daneben gibt es
aber sehr viel zu sehen, denn der Uluru ist nicht bloss ein
grosser Steinklotz ;-)
Nein, das hier ist er noch nicht! Viele meinen, der Mt.
Connor sei der Uluru, wenn sie auf dem Lasseter Hwy nach
Westen fahren. Aber Geduld - das Land ist gross. Nach über
100 weiteren Kilometern wird das Warten belohnt.
Wir staunten nicht schlecht, als auf einmal ein halbes
Dutzend Dingo-Mischlinge auf uns zusteuerte und schaute, ob
bei uns etwas Essbares zu holen sei.
Dann also zu besagtem Sonnenuntergang. Wir hatten uns schön
gemütlich und mit einem Apero bewaffnet auf die Socken
gemacht und uns über eine Stunde vor dem grossen Moment ein
lauschiges Plätzchen ergattert. Vor uns der Uluru - doch
hinter uns sah es so aus:
Aber die Hauptsache lag ja eben vor uns, und dieser wenden
wir uns jetzt zu.
Auch wenn wir den Uluru bereits von Bildern kennen, so ist
es dennoch etwas Spezielles, ihn vor uns zu haben. Je
nachdem, von welcher Seite man ihn anschaut, sieht er
völlig anders aus. Er strahlt etwas mystisches aus.
Am nächsten Tag haben wir die Olgas besucht. Eigentlich
heissen die Olgas ja Kata Tjuta, was "Many Heads" heisst.
"Uluru" heisst übrigens "He who attracts millions of dumb
tourists who travel around the world to see a lonesome rock
in the desert".
Aber gehen wir zurück zu den Olgas. Die Rundwanderung durch
das Valley of the Winds war sehr abwechslungsreich, weil
man zwischen den verschiedenen Hügeln durchwandert und
nicht wie beim Uluru einfach drumrum. Wir trafen Pflanzen
an, die zum Teil mit unseren Alpenblumen vergleichbar sind.
Die Farben täuschen über die kalten Temperaturen hinweg. Am
Vormittag blies uns ein ziemlich frischer Wind um die
Ohren!
Zurück auf dem Stuart Hwy machten wir beim Erldunda
Roadhouse Halt und hatten gerade Gelegenheit, der Fütterung
der Emus zuzuschauen. Sie leben in einem grossen Gehege und
streiten mit den zugeflogenen Papageien und Krähen fröhlich
um den frischen Salat.