Von Coober Pedy reisten wir erst einmal durch ziemlich viel
Landschaft mit recht wenig Gegend. Das Nichts war sehr
präsent. Umso mehr sind uns die Salzseen wie etwa der Lake
Hart in der Nähe von Woomera aufgefallen.
Noch viel mehr aufgefallen ist uns, dass bei Port Augusta
die Landschaft schlagartig ändert. Vorher
Outback-Mondlandschaft, nachher so etwas wie Irland, aber
ohne die omnipräsenten Guinness-Plakate. Überall satte
grüne Wiesen, Unmengen von bewirtschafteten Feldern sowie
Schafe und Kühe in rauhen Mengen!
Adelaide ist eine lustige Mischung von alten und neuen
Gebäuden. Am Victoria Square mögen die älteren Semester
noch mithalten, doch es gibt auch welche, die zwischen den
neuen Klötzen etwas untergehen...
Wiederum ganz anders ist das Viertel um den Central Market.
Aussenherum dominiert von Asiaten, welche alles Mögliche
und Unmögliche verkaufen, versteckt sich im Innern eine
grosse Markthalle. Darin bieten alle Nationalitäten, die in
Australien anzutreffen sind, vorzügliches Essen und Zutaten
dazu an. Speziell gefreut haben wir uns an frischem,
knusprigem Brot ;-)
Und nun zum Hauptgrund für unseren Aufenthalt in Adelaide.
Offiziell geht es natürlich darum, den Buschcamper
zurückzugeben und den Van zu übernehmen (in der Tat ein
ausschweifendes Unterfangen, aber mehr dazu später). Das
Barossa Valley liegt nur ca. 60km ausserhalb. In Nuriootpa
liegt...
Penfolds. Jawoll! Wir haben frühzeitig eine Reservation
getätigt für die Grange-Tour. Das heisst fast zweieinhalb
Stunden mit Einzelführung durch die Winery mit
anschliessender Probe von fünf Weinen, angefangen beim
Reserve Bin 05A (Chardonnay) und dann weiter über Bin 389
(Cabernet Shiraz), St. Henri (Shiraz), RWT (Shiraz) bis
schliesslich hin zum - Ommmm - Grange.
Nee, im Ernst, der St. Henri und der RWT ("Red Winemaking
Trial" - das Resultat eines Experiments, um noch etwas
zwischen Grange und Bin 389 zu platzieren) haben uns noch
etwas mehr beeindruckt als der Grange, denn auch auf einer
solch exklusiven Führung bekommt man nicht einen 20 Jahre
alten Grange vorgesetzt, sondern einen deutlich jüngeren
(2002). Man kann erahnen, wie er einmal sein wird in 30
Jahren...! So oder so hat sich der Besuch sicher gelohnt.
Dann war da also noch die Story mit dem Apollo-Camper...
Die Kutsche schien auf Anhieb nicht schlecht zu
funktionieren. Nach einer Nacht sowie Wasser und Strom
Anschliessen und wieder Abhängen war klar, dass das
12V-System nicht geladen wurde, dass der Frischwassertank
leckte und dass Wasser von irgendwoher in den Boden des
Kleiderschranks eindrang. Wir fuhren also zur
Vermietstation zurück und liessen uns von der
verantwortlichen netten Dame gegen eine Stunde lang
volllabbern. Sie hatte es fast geschafft, alle komischen
Effekte zu zerreden, als die gute Kutsche wieder begann,
den Parkplatz nasszumachen. Dies, sowie das bewährte Muster
"Ich habe alle Zeit der Welt, um auf eine Lösung zu warten
- mehr als du jedenfalls" bewegte die entzückende Judy
schliesslich dazu, uns einen anderen, identsichen Transit
anzubieten. In diesem sitzen wir jetzt und haben soweit
noch keinen nennenswerten Mangel gefunden.
Was solls - bis jetzt ist alles sehr rund gelaufen, und
irgendwann musste ja auch mal etwas schief gehen. Wir
wollen uns nicht beklagen und hoffen, dass der neue Camper
weiss, was wann wohin gehört ;-)