White Rim Road - 2. Tag
Den zweiten Tag beginnen wir mit einer leichten, bekömmlichen Kleinigkeit - Rösti mit Chorizo und Spiegeleiern, dazu eine ordentliche Portion Lavazza.
Einmal kurz in den Hinterreifen gehustet und los!
Heute ist der Himmel bedeckt, aber das mindert die Freude gar nicht. Zum Fahren ist das Wetter mit seinen Temperaturen geradezu ideal. Wir wissen allerdings, dass für die zweite Tageshälfte Regen angesagt ist. Ein ordentlicher Platzregen kann den Murphy’s Hogback, der noch vor uns liegt, unpassierbar machen. Also ziehen wir gemütlich, aber stetig los und verabreden uns für den ersten Halt oben auf den Murphy.
Die Canyonlands haben bei jedem Wetter ihren speziellen Reiz!
Der Murphy’s Hogback ist erklommen - noch trocken...
Die Abfahrt vom Murphy’s Hogback dauert aus unerfindlichen Gründen wesentlich weniger lang als der Aufstieg. Beim Herumsitzen oben auf dem Plateau ist es schon ein wenig kühl geworden, und der Himmel verdunkelt sich zusehends. Dafür werden die Farben zahlreicher - bei prallem Sonnenschein erscheint die Landschaft zu dieser Tageszeit nur noch braun.
Am Nachmittag erreichen wir die zweite Campsite, “White Crack”.
Dort gibt es, wie schon zuvor beim Candlestick, Platz für genau ein Zelt. Nicht dass die Campsite zu klein wäre - man könnte ein halbes Pfadilager darauf unterbringen. Aber man will ja hier draussen keine Verhältnisse wie auf einem europäischen Campingplatz zur Hauptreisezeit! Und wir haben uns einen Hopfentee verdient.
Das Wetter wird immer trüber, aber dafür trauen sich die Bewohner der Gegend hervor. Die Gopher Snake ist eine ungiftige Schlange, die sich vor kleineren Nagern sowie ab und zu auch von anderen Schlangen ernährt. Das Exemplar, das wir gesehen haben, war etwas weniger als einen Meter lang und gut fingerdick.
Noch viel seltener als Schlangen sieht man Desert Bighorns. Sie sind enge Verwandte der Steinböcke, haben aber stärker gebogene Hörner. Auf einmal stehen die beiden Viecher wie aus dem Nichts in etwa 150m Entfernung vor uns. Ich ziehe sofort los - leider nur mit einem 85mm-Objektiv ausgerüstet - und kann mich auf ca. 80m nähern. Die beiden haben mich zwar gesehen, spazieren aber gemütlich weiter. Obwohl ich versuche, die Windrichtung auszunutzen und mich von der anderen Seite anzuschleichen, sind sie auf einmal so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht sind.
Während meiner Rückkehr von der Bighorn-Jagd geht das Wetter definitiv den Bach hinunter. Von nun an - es ist später Nachmittag - regnet es fast ununterbrochen bis am nächsten Morgen um ca. 9h. Vor wenigen Stunden haben wir noch den Murphy’s Hogback überquert! Schwein muss man haben.
Wir richten uns also gemütlich ein in unserer Kutsche, hören etwas Radio - ausser Country kommt nichts herein, aber immerhin passts - und nehmen ein gesundes Picknick zu uns.
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