White Rim Road - 1. Tag


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Abfahrt oben an den Haarnadeln des Horsethief Trails - es herrscht heisses Sonnenbrandwetter. Ohne ein Begleitfahrzeug ist die dreitägige Fahrt mit dem Bike kaum machbar, denn ausser ganz im Westen beim Green River befindet sich kein Wasser in Reichweite. Wasser aus dem Green River oder Colorado River zu holen würde bedeuten, eine mehrstündige Wanderung in die Flusscanyons hinab zu unternehmen, um eine Tagesration Wasser sowie das Wasser für die Wanderung selbst mit dem Katadyn-Filter abzusaugen und auf den White Rim hinaufzutragen - im extremen Notfall vielleicht machbar, aber eine Bike-Tour kann man solch ein Vorhaben dann wohl kaum mehr nennen!
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Ich fülle also den Camelback auf, schnalle das Funkgerät auf diesen drauf und fahre los. Dank der Funkverbindung können Wesi und ich einerseits unser eigenes Tempo fahren (das Bike hat meistens einen Vorteil auf dem rauhen Terrain), und ausserdem kann ich so bei engen, haarigen Stellen den möglichen Gegenverkehr stoppen und Wesi mit dem Truck stressfrei durchklettern lassen. Wir fahren die Tour im Gegenuhrzeigersinn, was sich noch als riesigen Glücksfall herausstellen sollte, während die meisten anderen im Uhrzeigersinn fahren.
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Zunächst verläuft die WRR vom Fuss der Horse Thief Trail Switchbacks sehr flach und gerade dem Ufer des Green River entlang. Bloss die sandigen Stellen haben es ziemlich in sich. Das einzige Rezept, um mit dem Bike tiefen, feinen Sand zu durchqueren, ist: in einem Gang aus dem unteren Drittel mit viel Schwung und Kraft möglichst gerade durch die tiefste Stelle pflügen. Zumindest in der Ebene funktioniert dies recht gut, bergab sowieso. Bergauf hingegen fehlt mir das Patentrezept noch für üblere Sandlöcher. Solche hat es beispielsweise bei der ersten kräftigen Steigung auf den Hardscrabble hinauf. Der Hardscrabble ist ein Plateau, das so dicht an den Green River herankommt, dass man es überqueren muss. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist die Gegend meistens entweder flach oder wirklich sehr steil.
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Der Aufstieg auf den Hardscrabble von Norden her...
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...und die ordentlich steile Piste, die am südlichen Ende wieder hinunter auf die Höhe des Green river führt. Mit dem Bike ist das eine nette kleine Abfahrt, während für den Fahrer des Trucks Geduld und teilweise auch ein Lotse nötig sind, denn vom Fahrersitz aus sieht man in solchen Situationen nur ins Leere, und Fahren nach Gehör ist eher nicht zu empfehlen.
Wieder unten am Green River ist dann erst einmal Zeit für eine kleine Stärkung.
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Die Fahrt führt anschliessend noch eine Weile leicht erhöht dem Green River entlang. Langsam aber kontinuierlich steigt der Weg an, bis er wieder die Höhe des White Rim erreicht. IMG_3806_20p
Kurz vor dem Candlestick, in dessen Sichtweite sich auch die erste Campsite befindet, liegt noch ein einigermassen sehenswerter Slot Canyon direkt am Wegrand. Ich habe es Wesi überlassen, darin herumzuklettern und ein paar Bilder zu schiessen, und stattdessen eine kleine Pause im Schatten des Trucks vorgezogen. So langsam beginne ich die Auswirkungen der Höhe zu spüren.
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Auf der Candlestick Campsite angekommen, schauen wir uns um. Wir befinden uns auf einem flachen Stück Sandstein ohne nennenswerte Sträucher oder sonstigen Windschutz. Bloss ein NPS-Standard-Plumpsklo-Häuschen steht unübersehbar in der Nähe. Und es ist immer noch sehr, sehr windig - auch nach einer Stunde Siesta unter dem bereits bekannten Tonneau Cover. Also wird das Häuschen zur windgeschützten Küche, und nebenher dient es für die Nacht noch als Bike-Garage.
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Und einmal mehr schätzen wir das Tailgate, das einen wunderbaren Küchentisch hergibt, wie man hier gut sehen kann...
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...und fertig! Diesmal haben wir allerdings keine Lust, den Salat mit Gewalt am Davonfliegen zu hindern, und so speisen wir dekadent, aber bequem auf den Vordersitzen.
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Schliesslich wird uns noch eine extrem nette Abendstimmung präsentiert. Die aufziehenden Wolken sorgen für einen schönen Kontrast.
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